Firmenchef hat großes Herz für Vereine

Nach seiner überstandenen Corona-Erkrankung präsentiert sich Stefan Rudert aus Crimmitschau wieder voller Tatendrang. Er wird 60 Jahre alt. Das ist für ihn kein Grund, um auf die Bremse zu treten.

CRIMMITSCHAU – Die Bezeichnung als Multi-Talent passt zu Stefan Rudert wie die Faust auf das Auge. Der Mann gehört zum Vorstand des Heimatschutzvereins, der sich um das Kloster in Frankenhausen kümmert, und er ist stellvertretender Vorsitzender des ETC Crimmitschau. Zudem steht er als Ortsvorsteher an der Spitze des Ortschaftsrates von Frankenhausen. Beruflich trägt Stefan Rudert die Verantwortung für eine Edelstahltechnikfirma mit 125 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 17 Millionen Euro.

Das neue Jahr beginnt für Stefan Rudert mit einem runden Geburtstag. Am heutigen Samstag wird er 60 Jahre alt. Auf eine größere Party, die mit rund 50 Personen in einer Gaststätte geplant war, muss der Jubilar aufgrund der Corona-Auflagen verzichten. „Wir feiern nur im ganz kleinen Kreis zuhause mit der Familie und hoffen, dass im Sommer eine größere Feier nachgeholt werden kann“, sagt der engagierte Unternehmer. Seine Wünsche zum Geburtstag sind knapp formuliert: „Gesundheit, der Familie soll es gut gehen und in der Firma laufen.“

Wie schnell und unerwartet man von einer Erkrankung ausgebremst werden kann, hat Stefan Rudert in der Adventszeit am eigenen Leib gespürt. Er lag mit einer Corona-Infektion flach – knapp zwei Wochen. Bei ihm seien allerdings nicht die typischen Anzeichen wie Geschmacksverlust oder Fieber zu spüren gewesen. „Ich war schlapp, habe ganz wenig gegessen und auch einige Kilogramm abgenommen“, sagt Stefan Rudert mit Blick auf eine „Zeit, die mich wirklich nachdenklich gemacht hat.“ Vor allem die Ungewissheit, wann endlich eine Besserung eintritt, sei für ihn und seine Familie zermürbend gewesen. Rudert: „Ich spreche aus eigener Erfahrung: Wir müssen die Corona-Gefahr ernst nehmen.“

Beim Gespräch mit dem Reporter der „Freien Presse“ wirkt Stefan Rudert (wieder) fast wie der Alte. „Ich fühle mich noch nicht wie ein 60-Jähriger. Der runde Geburtstag ist für mich kein Grund, um auf die Bremse zu treten“, sagt der Crimmitschauer, der sich als Chef eines auf den Apparate- und Behälterbau spezialisierten Unternehmens mittlerweile auch die nötigen Freiräume für das ehrenamtliche Engagement geschaffen hat. Die Vereine, in denen „Rudi“ mit weiteren Mitstreitern auf der Kommandobrücke steht, setzen dabei zwei millionenschwere Bauprojekte um: Am ehemaligen Zisterziensernonnenkloster in Frankenhausen wird das Witwenhaus zu einem Schmuckstück verwandelt. Im Erdgeschoss entstand ein Bürgerhaus, im Obergeschoss folgt eine Pilgerherberge. Am Kunsteisstadion im Sahnpark kann in Kürze eine neue Trainingseishalle eröffnet werden. Wie lassen sich solche Vorhaben umsetzen? Rudert, der 2017 bereits mit der David-Friedrich-Oehler-Medaille ausgezeichnet wurde, sagt: „Man braucht Menschen an seiner Seite, die sich reinhängen. Ich kann mich auf viele Mitstreiter verlassen – am Kloster und beim ETC.“

Lobende Worte für das Engagement von Stefan Rudert gibt es auch aus dem Rathaus. Oberbürgermeister André Raphael (CDU) bezeichnet den Jubilar als „erfolgreichen Unternehmer“. Weiter teilt er mit: „Als Sponsor für Sport und Heimatpflege verbindet Stefan Rudert finanzielles und persönliches Engagement auf eine einzigartige und sehr erfolgreiche Weise.“ Raphael macht deutlich, dass der Wunsch nach Gesundheit in der heutigen Zeit angesichts der Corona-Lage noch eine viel größere Bedeutung hat. „In diesem Sinne wünsche ich Stefan Rudert und seiner gesamten Familie beste Gesundheit und Gottes Segen und verbinde dies mit der Hoffnung, dass wir auch in Zukunft gemeinsam noch viel bewegen werden“, sagt André Raphael.
(Holger Frenzel in der Freien Presse vom 02.01.2021)